Urlaub mit meiner Familie in Umbrien

Vor ein paar Monaten verbrachte ich meine Ferien in Umbrien, einer Region Italiens, in die es mich bei meinen vorherigen Italienreisen noch nicht gezogen hatte. Seltsam, dass ich erst vor kurzem mal den Tipp bekam, der Gegend rund um Perugia einen Besuch abzustatten, obwohl ich schon mehrfach ganz in der Nähe war. Zweimal in der nahegelegenen Toscana, dreimal im auch nicht so weit entfernten Rom.

Um eines vorweg zu nehmen – diese Gegend ist unglaublich schön und verdient es keineswegs, im Schatten bekannterer Nachbarprovinzen zu stehen, nur weil die Landschaft keine allzu spektakuläre Naturdenkmäler kennt, und die kulturelle Szene in der Provinzhauptstadt verglichen mit Florenz etwas überschauberer ist. Gerade der unplakative Charme der Gegend und die Selbstgenügsamkeit der Leute haben nämlich ihren ganz besonderen Reiz. Aber am besten mal der Reihe nach.

Panoramablick über Perugia in Umbrien
Nachdem ich schon verschiedene Ecken Italiens mit meiner Familie besucht hatte, machte mich im letzten Jahr eine Arbeitskollegin auf Umbrien aufmerksam, das mir natürlich vom Namen her bekannt war. Ich musste nicht lange im Internet recherchieren um von seiner Begeisterung infiziert zu sein, und als es dann im Frühjahr an die Urlaubsplanung ging, hatte ich uns allen schnell ein paar Zimmer in einem sehr schönen Hotel reserviert. Da ich die Ausflüge gerne von einem festen Standort aus unternehme, war das Hotel Giò, welches relativ im Zentrum Perugias gelegen ist, eine mehr als gute Wahl.

Über den Komfort und die moderne Ausstattung will ich nur sagen, dass das alles keine Wünsche offen ließ. Vom Balkon aus konnte man direkt auf die schönen grünen Hügel der Stadt schauen, und wir hatten noch das Glück, dass die meiste Zeit schönes Wetter war. Die Lage war optimal, da die Unterkunft nur wenige Minuten zu Fuß vom historischen Stadtkern entfert war. Ich bin vor allem kulturell interessiert, und was mir an der Stadt so gut gefallen hat, war das Nebeneinander von Sehenswürdigkeiten aus den unterschiedlichsten historischen Epochen. Auf einer kraxeligen Treppe sind wir unter einem alten römischen Aquädukt durch gelaufen, aber den berühmten Etruskischen Bogen (Arco Etrusco) und mittleralterliche Kirchen wie San Domenico und San Pietro besichtigt. Das Highlight war allerdings der Palazzo dei Priori, das von außen wie von inner einfach beeindruckend war.

Eigentlich kamen wir gerade rechtzeitig zu einem bekannten Jazzfestival, das jährlich im Sommer dort stattfindet, aber wir sind gar nicht dazu gekommen, uns die Konzerte anzusehen, denn wir wollten natürlich auch noch Ausflüge aufs Land machen. So sind wir dann nach Assisi gefahren, haben zwei Bergwanderungen in den Apenninen gemacht und den Trasimenischen See besucht. Das schönste an all dem waren aber nicht einmal die großen Sehenswürdigkeiten, die man in jedem Reiseführer findet. Meiner Familie und mir haben es vor allem die kleinen Ortschaften zwischen Perugia und Assisi angetan, und ich bin sicher, dass unser erster Urlaub in Umbrien längst nicht unser letzter war.

Foto: Panoramablick über Perugia mit der Kirche San Domenico im Hintergrund von Attilio Funel über Wikimedia Commons, Lizenzvertrag: http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/legalcode