Toskana, ein Badeurlaub mit Ausflug in die Geschichte

 

Unser Reiseziel im Jahr 2010 war das am Tyrrhenischen Meer gelegene Städtchen Livorno in der Toskana. Eine Reise in die Toskana war schon lange als Urlaubswunsch vorgemerkt und im Spätsommer 2010 ging es von Berlin aus ab in Richtung Süden. Die Toskana erreichten wir nach einem Zwischenstop mit Übernachtung am späten Vormittag. Die Fahrt durch die Landschaft war einfach atemberaubend. Sie führte uns vorbei an Pinienwäldern, an den Straßen wuchsen Säulenzypressen und die Olivenhaine sowie Weinreben in den sanften Hügeln, ließen unsere Naturliebhaberherzen höher schlagen. Und endlich erreichten wir die Etruskische Riviera und schauten auf das blauschimmernde Mittelmeer.

Zypressen

Livorno liegt nicht weit entfernt von der Mündung des Flusses Arno und ca. 20 km von der Stadt Pisa entfernt. Das Städtchen schaut auf eine lange, sehr aufregende Vergangenheit zurück, wie so viele Städte in der Toskana. Auf unserem Ausflugsprogramm standen Florenz, Pisa und San Cimignano.

In Livorno angekommen, bezogen wir unsere kleine, aber mit allem Nötigen ausgestattete Ferienwohnung und begaben uns sofort auf einen Rundgang durch das Örtchen. Die Altstadt, nicht weit vom Hafen entfernt, wurde leider im 2. Weltkrieg erheblich beschädigt, aber die Überreste der aus der Medici-Zeit stammenden Bauten sind noch gut zu erkennen. In der Haupteinkaufsstraße, der Via Grande, tummelten sich viele Urlauber und bei einem guten Espresso trafen wir auf ein Pärchen, dass wie wir die Toskana und ihre Sehenswürdigkeiten erleben wollten. Wir verabredeten, gemeinsam und mit einem PKW die Unternehmungen zu starten, was aufgrund der Benzineinsparung unserem Urlaubsetat zu gute kam.

Badestrand am Meer

Nach einem reichhaltigen Frühstück ging es am nächsten Morgen hinunter zum Baden. Die Etruskische Riviera ist unterbrochen von kleinen einsamen Buchten mit feinsandigen Stränden, und bei Wassertemperaturen von 23 Grad Celsius ist der Aufenthalt im Wasser ein wahres Vergnügen. Zwischendurch genossen wir ausgiebig die Köstlichkeiten der toskanischen Küche, und das schmackhafte italienische Eis in großen Zügen. Unsere Aufflüge nach Florenz, Pisa und San Cimignano deckten unseren Hunger nach Geschichte und Kultur der Toskana. In Florenz bummelten wir stundenlang zu viert durch die Altstadt, die noch aus der Zeit der Medici stammte und heute zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört. Die Kathedrale Santa Maria del Fiore mit ihrem gewaltigen Kuppelbau faszinierte uns. Das Städtchen Cimignano überraschte uns tatsächlich. Die Geschichte der Geschlechtertürme, man nennt sie auch “Manhattan des Mittelalters”, ist eine eigene Dokumentation wert. Von den ehemals 72 Stück, sind noch 15 gut erhalten. Die Stadt Pisa verlor 1406 ihre Unabhängigkeit an Florenz, doch zu unserem Erstaunen, hat sich die eigenartige Sprache – das Pisanische – bis heute erhalten. Es war schon ein seltsames Gefühl, das berühmteste Bauwerk der Stadt, den Schiefen Turm von Pisa, zu besichtigen. Heute weiß man, dass der Turm seine Schieflage von 3,97 Grad einem damaligen Grundbruch zu verdanken hat, der kurz nach Baubeginn 1173 auftrat.

Nach herrlichen drei Wochen mussten wir zu unserem Bedauern von unseren Urlaubsfreunden verabschieden und die Heimreise antreten. Es war uns leider nicht vergönnt, die noch so vielfachen architektonischen Sehenswürdigkeiten der Toskana und weiteren wunderschönen Landschaften zu besuchen.